Traumdeutung - Essen & Trinken

Essen und Trinken hält sprichwörtlich Leib und Seele zusammen, und ähnlich ist es auch im Traumgeschehen. Die heilige Hildegard von Bingen sagte, man solle gut essen, damit die Seele Lust habe, im Körper zu wohnen. Essen im Traum bedeutet also, dass man Körper und Seele gern stärkt und kräftigt, und dass man neue Ressourcen aufbaut, um im Lebenskampf zu bestehen. Hungern oder Fasten im Traum hingegen bedeutet das Gegenteil – wir haben im Wachleben den Eindruck, nicht genug Liebe zu bekommen, oder fürchten Armut oder einen sozialen Abstieg. Manchmal hungert der Träumende auch nach Liebe, wenn er sich im Traum brotlos irgendwo betteln sieht. Wird man jedoch zu einem Festmahl eingeladen, werden sich die kühnsten Hoffnungen des Träumenden verwirklichen.

Wohlschmeckende Speisen bedeuten auch Lebensfreude oder Lust im Allgemeinen. Wer davon träumt, mit anderen Menschen zu essen oder zu einem Essen eingeladen zu werden, knüpft soziale Kontakte oder festigt diese – manchmal ist dieser Traum jedoch auch ein Hinweis darauf, dass wir unserem Körper mehr Beachtung schenken sollten. Aus der Sicht von Psychologen ist das gemeinsame Essen und Trinken oft eine Anspielung auf die nährende und versorgende Mutter oder auf das Sexualleben – gibt es ein Liebesmahl, eine Verführung, oder nascht man gar von „verbotenen Speisen“? Doch auch das Gegenteil der Liebe, der Hass, kann im Bild des Essens und Trinkens symbolisiert sein – dann, wenn wir uns mit etwas vergiften. Gibt es im Wachleben schleichende Gifte, oder Situationen, die wir als giftig und ungesund erleben? Es ist wichtig, auch die einzelnen Lebensmittel oder Speisen im Traum zu erkennen, um präzise Deutungen zu ziehen. Brot gilt als Repräsentant aller nährenden Speisen in Europa,. Ähnlich wie der Reis in Asien. Isst man im Traum Brot, so hat man im Wachleben ein gutes Auskommen, oder man wird bald ein solches erwerben. Zuckerwerk und Konditoreiwaren, wie Gebäck und Pralinen, deuten auf Luxus und einen verfeinerten Geschmack hin – man sucht sich gezielt das Süße im Leben aus, und man will alte Leiden und Enttäuschungen überwinden. Isst man jedoch zu viele Süßigkeiten im Traum, oder wird einem sogar schlecht davon, ist das eine ernste Warnung – nicht, um Kalorien zu zählen, sondern um sich sein eigenes psychologisches Bedürfnis nach Liebe genau anzusehen. Wer nämlich im Traum ein allzu großes Leckermaul ist, hat im Wachleben Probleme mit dem Partner! 

Gibt es jedoch Tiere zu essen, Fleisch von Tieren, so deutet das darauf hin, dass der Träumende sich stärken will oder in Zukunft besondere Stärke benötigt. Dieser Traum kann auch von Vegetariern geträumt werden, denn es geht nicht um die Fleisch-Speise als solche, sondern um deren symbolischen Wert als seelische Kräftigung. Träumt man hingegen, man würde Fisch essen, steht das für die Rückverbindung mit den Vorfahren und für seelische oder spirituelle Ahnungen, denn die Fische stammen aus dem Wasser, dem Ur-Element des Lebens und der Gefühle. Der Fisch ist außerdem ein Repräsentant von Überfluss und Wohlstand, so wie in der traditionellen chinesischen Ikonographie, wo insbesondere der Karpfen „Reichtum“ und auch „Söhne“ bedeutet. Isst man hingegen Obst, kommen erotische Komponenten ins Spiel: Erdbeeren gelten als die Verführung selbst, Aprikosen oder Pfirsiche stehen für sexuelle Erfüllung, Bananen sind nach Freud Phallus-Symbole, und der Biss in den Apfel repräsentiert den Apfel der Weisheit und des Erkennens, von dem Eva im Paradies genascht hat – mit den bekannten Folgen. Schmeckt uns unser Apfel, oder bleibt uns gar ein Stückchen im Hals stecken, wie bei Schneewittchen? Vielleicht kann man mit uns auch nicht gut Kirschen essen? Die Kirsche steht nämlich für Untreue und Flatterhaftigkeit in der Liebe – man hat mehr als einen Schatz.


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